Der Lymphkreislauf ist kein geschlossenes System, sondern ein Halbkreislauf. Das Lymphgefäßsystem ist ein Transportsystem, das in unserem Körper zusätzlich zum Blutgefäßsystem in enger Nachbarschaft verläuft. Es hat die Aufgabe, diejenigen Stoffe aufzunehmen, welche nicht über den Blutkreislauf wieder dem Herzen zugeführt werden.
Solche Stoffe werden als lymphpflichtige Lasten bezeichnet. Lymphpflichtige Lasten des Körpers sind Eiweiße, Wasser, Fett und Zellen.
Kommt es nun zu einer Schädigung des Lymphgefäßsystemes, oder die Schädigung besteht seit Geburt, kann als Folge davon eine Gewebsschwellung auftreten. Diese Gewebsschwellung, welche durch die zurückgestaute lymphpflichtige Gewebsflüssigkeit verursacht wird, wird als Lymphödem bezeichnet.
Zur Behandlung von Lymhödemen ist die Entstauungstherapie angezeigt. Die Manuelle Lymphdrainage ist ein Element der Entstauungstherapie, die im Weiteren aus Hautpflege, Kompressionstherapie und Bewegungstherapie besteht.
Was ist die Manuelle Lymphdrainage?
Die manuelle Lymphdrainage ist eine Spezialform der Massage mit sehr weicher Grifftechnik. Diese Griffe wirken auf die Lymphgefäße anregend, d.h. der Lymphfluss wird gefördert, die Sogwirkung im Gewebe verstärkt sich.
Nach der Manuellen Lymphdrainage erfolgen die Hautpflege, die Kompressionstherapie und die Entstauungsgymnastik.
Zur Anwendung kommmt die Entstauungstherapie als 2-Phasentherapie:
• Phase 1: Entstauung mit manueller Lymphdrainage und Bandage
• Phase 2: Erhaltung und Optimierung mit manueller Lymphdrainage und Kompressionsstrümpfen
Die Manuelle Lymphdrainage / Entstauungstherapie wird bei folgenden Krankheitsbildern erfolgreich eingesetzt:
• bei Lymphödemen (z.B. nach Brustkrebsoperationen)
• bei Lipödemen
• bei chronisch venöser Insuffizienz
• als ergänzende Therapie bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises
• bei traumatischen und postoperativen Ödemen